Wieso schnell, wenn es auch langsam geht? - NIKIN EU

Wieso schnell, wenn es auch langsam geht?

Nicht nur wir Menschen sind ständig im Stress, sondern auch die Modebranche ist es. Die Ware soll möglichst billig produziert und verkauft werden. Die Arbeitsbedingungen sind vielerorts schrecklich und die Materialien oftmals umweltschädigend. Irgendetwas geht dabei nicht auf... Slow Fashion - relax and take it easy!

Stress und Überforderung, sei dies im Berufs- oder Privatleben, kennt bestimmt jeder. "Einfach mal entschleunigen" wird dann gerne als Tipp gegeben, um dem angesammelten Stress wenigstens für ein paar Stunden den Rücken zu kehren und sich wieder auf das Wesentliche zu konzentrieren. Nicht nur wir sollten einen Gang zurückschalten, auch die Modebranche braucht dringend eine Entschleunigung!

Anzeigen wie "Modetrends 2018-Preisgünstig" oder "DAS sind die wichtigsten Modetrends der Saison!" lassen erahnen, wie schnelllebig Trends sind. "Fast Fashion" nennt sich das Geschäft mit der Mode. Dabei werden teure Designs vom Laufsteg als preiswerte Kopien in den Geschäften angeboten, um den neuen "Must-haves" zu entsprechen. Das alles natürlich so schnell wie möglich! So lässt sich ein Shirt in der Trendfarbe Rot günstig im nächsten Geschäft erwerben. Was aber, wenn bald nur noch alle Rot sehen und genug davon haben? Kein Problem! Das alte Shirt wird verstaut oder weggeworfen, denn das neue wartet bereits im Geschäft auf dich. Jede Saison dasselbe Spiel mit der Mode. Doch was steckt hinter dieser günstigen Massenproduktion? Im Folgenden werden die problematischen Punkte des "Fast Fashion" aufgezeigt:

 

  1. Giftige Chemikalien: In der von Greenpeace durchgeführten Studie «Giftige Garne», wurden in 63% aller untersuchten Kleidungsstücke (darunter solche von Zara, Only und Levi’s) hormonell wirksame Chemikalien gefunden. Zudem werden einige Azofarbstoffe, die krebserregende Amine freisetzen können, zum Färben verwendet.
  2. Unfaire Arbeitsbedingungen: Pro Jahr werden weltweit etwa 80 Milliarden Kleidungsstücke produziert. Lieferanten haben durch den Produktionsdruck mit immer kürzeren Lieferterminen zu kämpfen, was Lohnkürzungen und ökologisch unverantwortliche Praktiken zur Folge hat.
  3. Gefährdung von Tieren und Umwelt: Nicht nur für uns können giftige Chemikalien gefährlich werden. Diese werden durch das Fabrikwasser in die Umwelt eingeleitet und reichern sich in Sedimenten, der Nahrungskette, in Fischen und Wildtieren an.
  4. Rund um die Welt: Die mit den Chemikalien angereicherte Kleidung wird an Märkte rund um den Globus geliefert; einschliesslich an EU- Länder, welche die Chemikalien in der eigenen Textilproduktion verbieten.
  5. Rolle der Käufer: Beim Waschen der neuen Kleidung gelangen die Chemikalien in das Abwasser und tragen so zur Verschmutzung der Gewässer bei.

 

Zum Glück findet mit der "Slow Fashion" eine Entschleunigung statt. "Slow Fashion" meint den Wandel zu mehr Verantwortung und Respekt gegenüber Mensch und Umwelt. Auch wird versucht, ein Bewusstsein gegenüber dem Produkt zu schaffen. Folgende Werte und Ziele verfolgt die "Slow Fashion":

 

  1. Umweltschonende Herstellung und Auswahl der Rohstoffe. Hier werden z.B. natürliche, pflanzenbasierte Färbemittel eingesetzt, um den Verbrauch von Chemikalien zu reduzieren.
  2. Nachhaltige Produktion und hochwertige Verarbeitung, z.B. durch die manuelle Herstellung der Produkte.
  3. Fairer Handel, bei dem die Lieferanten einen existenzsichernden Lohn erhalten.
  4. Gebrauch und Haltbarkeit von Kleidern: Dazu zählen nicht nur Kleidungsstücke, die aus biologischen und recycelten Materialien bestehen. Auch gebrauchte Kleidung zählt zur "Slow Fashion"!
  5. Oft besitzen Produkte eine regionale Herkunft mit kurzer Produktionskette. Alle Schritte in der Produktionskette sind einsehbar und damit transparent. Auch wird der grösste Teil der Lieferkette unabhängig geprüft oder von Kleidermarke selbst besucht.

 

Wie sieht es bei NIKIN bezüglich "slow" oder "fast" aus? Momentan sind wir noch «fast» unterwegs, entwickeln uns aber stetig in die richtige Richtung, indem wir nach immer nachhaltigeren Materialien suchen. Dadurch konnten wir Acryl durch recycelte Jeans ersetzen und unsere Textilien bestehen zu grossen Teilen aus Bio- Baumwolle. Auch bestehen unsere Socken zu 80% aus Bambus. Zudem arbeitet NIKIN teils mit Firmen zusammen, die GOTS, und Fairtrade zertifiziert sind. Wir sind also auf einem guten Weg in Richtung "Entschleunigung".

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