Der Davoser Schlitten ist in der Schweiz Kult – doch auch international ist diese Form des Schlittens längst ein Klassiker. Natürlich gibt es verschiedenste Arten von Schlitten, doch der Davoser Schlitten ist für Freunde des gemütlichen Naturerlebens die Nummer Eins. In diesem Blog präsentieren wir die Geschichte des Davoser und einige Gedanken zur Nachhaltigkeit bei dessen Pflege.
Geschichte des Davoser Schlittens
Was heute aus winterlichen Schweizer Alpen nicht mehr wegzudenken ist, gibt es noch gar nicht allzu lange. Entwickelt wurde der Holzschlitten aus Davos erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Vorbild waren Schlitten aus Holz, die man aus Norwegen eingeführt und leicht modifiziert hatte. Das weltweit erste internationale Wettschlitteln fand im Jahr 1883 in Davos statt. Die Rennstrecke startete beim "Grüenbödeli" (Grünen Bödeli) und verlief über die tief verschneite Straße nach Klosters. Mit diesem ersten Rennen war auch der "Davos Toboggan-Club" (Schlittel-Club Davos) geboren.
Bild: Bereits früh war das Schlitteln eine beliebte Freizeitaktivität – wie hier um 1890. Credits: Dokumentationsbibliothek Davos
Konstruktion: der Schlitten aus Holz
Heute besteht der Kult-Schlitten aus Buchen- oder Eschenholz und zwei metallbeschlagenen Holzkufen. Die Länge variiert zwischen 80 und 130 Zentimetern. Auf einem Davoser Schlitten ist man also nicht zwingend allein unterwegs, er bietet bis zu drei Personen Platz. Dank der einfachen Handhabung des Lenkens und der Geschwindigkeit ist das Fahren eines ‚Davosers‘ schnell erlernbar.
Unterschiede zwischen dem Davoser und dem Rodel
Der Davoser Schlitten ist kein Untersatz für Fans von hohen Geschwindigkeiten. Dafür greift man zum Rodelschlitten, dessen Bauweise mit den nach innen geneigten Kufen mehr Speed hergibt. Das Design des Rodels erlaubt es außerdem, sich nach hinten zu lehnen, um aerodynamischer unterwegs zu sein. Aufgrund dieser Geschwindigkeitsvorteile werden Schlittenrennen heute auf Rodel bestritten. Der Davoser Schlitten hingegen erlaubt für ein gemächliches Eintauchen in die umliegende Naturlandschaft. Wenn man beim Schlitteln also behagliche Momente im Schnee erleben und die Natur genießen möchte, benutzt man lieber den Davoser.
Bild: Gemütlicher Spaß für die ganze Familie – inklusive Haustiere. Credits: Dokumentationsbibliothek Davos
Die Natur genießen und Spaß haben
Das gemächliche Schlitteln auf dem „Davoser“ haben schon die Kleinsten schnell raus. Dank der Möglichkeit zum Genießen der Natur sind diese traditionellen Holzschlitten hervorragend für Familienausflüge, Zweisamkeit und ruhige Momente im Schnee geeignet. Mit einem Davoser Schlitten über eine vom Vollmond erleuchtete Schneedecke zu schlitteln, gehört zum Beispiel zu den unvergesslichen Momenten, an die man sich ein Leben lang erinnert.
Bild: Auch die kleinsten Familienmitglieder können auf dem Davoser Schlitten Platz nehmen.
So läuft der Schlitten wie geschmiert
Die robusten Holzschlitten sind sehr wartungsarm. Dafür sorgt die Verwendung von hochwertigem Holz wie Esche oder Buche, welche als sehr langlebig und witterungsbeständig gelten. Auch die Beschläge der Kufen halten einiges aus – das Metall schützt das darunter liegende Holz vor Schäden beim Kontakt mit Steinen oder Wurzeln und erhöht die Gleitfähigkeit. Damit diese beibehalten wird, müssen die Kufen nicht nur entrostet und poliert, sondern auch gewachst werden.
Nachhaltigkeit bei Pflege und Wartung
Kommerzielles Wachs besteht normalerweise aus erdölbasierten Substanzen. Diese bleiben jedoch nicht nur am Schlitten haften, sondern werden am Schnee abgerieben. So gelangen sie in die Natur und schließlich ins Grundwasser, was natürlich möglichst vermieden werden soll. Doch es gibt auch natürliche Wachs-Alternativen. Ein nachhaltiges Wachs für Schlittenkufen ist zum Beispiel das echte Bienenwachs oder ein pflanzenbasiertes Wachs. Du kannst einfach eine Bienenwachskerze hernehmen und eine hauchdünne Wachsschicht auftragen. So schützt du die Natur und kannst mit reinem Gewissen in der Schneelandschaft Spaß haben.
Bild: Um mit Bremsen anstatt Laufen beschäftigt zu sein, kann man den Schlitten mit (nachhaltigem!) Wachs präparieren.
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