Angesichts endlicher Ressourcen und der Thematisierung des Klimawandels fällt oft das Schlagwort „Kreislaufwirtschaft“. Doch was ist das eigentlich? Wir erklären dir in diesem Artikel, was es mit dem Gegenentwurf zu Wegwerfgesellschaft auf sich hat und wo sich NIKIN bereits „circular“ verhält.
Der Begriff „Circular Economy“, auf Deutsch Kreislaufwirtschaft, ist in den letzten Jahren immer wie mehr in den Fokus der Öffentlichkeit geraten. Besonders da sich der Industrie und den Verbraucher*innen die Auswirkungen eines wachsenden Konsums immer wie mehr zeigen. So geht das Europäische Parlament davon aus, dass die Produktion von tagtäglichen Gütern 45% der CO2-Emmissionen ausmacht. Doch was ist eine Kreislaufwirtschaft überhaupt?
Was ist Kreislaufwirtschaft?
Als Kreislaufwirtschaft werden Systeme bezeichnet, in denen Produkte nicht einfach konsumiert und entsorgt werden. Stattdessen werden Erzeugnisse so oft es geht gewartet oder repariert, und schliesslich am Ende ihrer Lebensdauer in ihre Bestandteile zerlegt und der Wiederverwertung zugeführt. Ein solches Wirtschaften erfordert gegenüber der linearen Wirtschaft einen Paradigmenwandel in mehreren Bereichen.
Kreislaufwirtschaft betrifft alle Bereiche
Damit eine Kreislaufwirtschaft ihren Namen verdient, müssen schon bei der Konzeption von Gütern andere Standards gelten. Derzeit ist die Lebenszeit der meisten Konsumgüter begrenzt. Vom Auto bis zum Handmixer geht vieles innerhalb einer bestimmten Zeitspanne kaputt – damit der Kunde ein neueres Modell kauft. Hier müsste eine Veränderung stattfinden, hin zu Gütern, die sich modifizieren und reparieren lassen. Auch die gemeinschaftliche Nutzung via Sharing-Konzepte, etwa beim Car- oder Bike-Sharing, gehört zur zirkulären Denkweise. Für Unternehmer eröffnet dies einerseits Herausforderungen, bringt später jedoch den Verzicht auf weltumspannende Lieferketten und deren mögliche Unterbrechung mit sich. Auch die vermeintlichen Ausfälle von Einnahmen durch das Ausbleiben neuer Produktangebote lassen sich durch andere Services kompensieren – Softwareanbieter machen dies längst vor.
Was heute neu scheint, war früher die Normalität
Tatsächlich lässt sich eine Kreislaufwirtschaft mit der Bereitschaft zum Umdenken vermutlich leichter realisieren, als es die Repräsentanten der linearen Ökonomie glauben machen wollen. Ein Beispiel sind Plastikflaschen und ihr Recycling. Früher war es gang und gäbe, dass Getränke in gläsernen Mehrwegflaschen und in Kästen verkauft wurden. Wer Getränke für Unterwegs brauchte, benutzte eine Mehrzweckflasche.
Zirkulär wirtschaften in der Modewelt
Vor einigen Jahrzehnten war auch die Modewelt noch zirkulärer unterwegs. Denn während heute „Wegwerfmode“ innerhalb weniger Wochen konsumiert und ersetzt wird, kaufte man früher langlebige Qualitätsstücke. Kleidung hielt jahrelang, wurden gelegentlich ausgebessert oder angepasst. Manche Warenhäuser unterhielt eigene Schneiderservices. Ein gutes Paar Schuhe wurde beim Schuhmacher neu besohlt, aber keinesfalls weggeworfen. Diese Immer-wieder-brauchen-Mentalität kommt aber wieder auf. So hat das deutsche Startup Circular.fashion eine Circularity.ID geschaffen, damit Kundinnen und Kunden in Zukunft wissen, wo sie ihr altes Kleidungstück am besten zurückgeben. Auch NIKIN versucht auf mehreren Ebenen zirkulärer zu produzieren und Ressourcen besser zu nutzen.
Das machen wir
Wir sind nicht perfekt, bewegen uns aber in die richtige Richtung. So haben wir auf verschiedenen Ebenen, sei es beim Vertrieb, dem Design, Sammlung oder auch Wiederverwendung sowie Reparatur bereits Prozesse und Massnahmen im Sinne einer Kreislaufwirtschaft etabliert. Für genaue Details kannst du dir die obenstehende Grafik ansehen. Unsere neuste Kollektion, die Reuse Collection, welche am 14. September online geht, ist zudem teilweise aus recycelten Abfallstoffen aus älteren Produktionen und ist somit Sinnbild für einen bewussteren Umgang mit unseren Ressourcen und Gütern.
Die Reuse Collection findest du ab Dienstag, dem 14. September 2021 online in unserem Webshop. Stay tuned: in der kommenden Woche findest du im Blog zudem ein Interview mit dem Experten Prof. Dr. Tobias Stucki zur Kreislaufwirtschaft sowie einen Artikel mit Tipps und Tricks, wie du deinen Alltag zirkulärer gestalten kannst.